Das Wort "Gebet" kommt von "bitten". Es ist eben jene Praxis, die Gläubige vieler Religionen ausüben, um sich mit einem in ihrer Religion leitenden, transzendenten Wesen zu verbinden - es vielleicht auch um Hilfe zu bitten. Ein Gebet kann laut oder in Gedanken gesprochen werden.
In der Regel spricht man von drei Gebetsformen:
- dem kanonischen Gebet,
- der Zwiesprache mit Gott und
- dem Gebet in dem man sich an Gott erinnert. Letztere Praxis existiert variiert auch in anderen Traditionen.
Voraussetzung für das Gebet ist zwar die Vorstellung eines persönlichen Gottes, einer persönlichen Göttin oder eines anders gearteten geistigen Wesens, doch auch im Buddhismus gibt es bestimmte sprachliche Formen des Gebets, in denen man sich mit dem Buddha oder einem Boddhisattva verbindet.
Im kanonischen Gebet erfolgt die Aussprache oder das stille Sprechen bestimmter heiliger Verse, die jedoch festgelegt sind, auf eine der Religion entsprechenden Form. Dazu gehört zum Beispiel im Judentum das Schma Jisrael, im Christentum das Vater-Unser-Gebet oder die fünf täglichen Gebete im Islam.
Die Zwiesprache mit Gott erfolgen zum Beispiel durch Lesen der Psalmen Davids beziehungsweise die direkte Hinwendung an Gott in Form eines Bitt- oder Dankesgebets.
Sich an Gott zu erinnern ist das was zum Beispiel die Sufis als Dhikr (oder Zikr) bezeichnen. Darin werden die heiligen Namen Allah's immer wieder in ekstatischer Weise wiederholt - im Stillen oder durch Ausrufen seiner 99 Namen. Dies erfolgt meist in musikalischer Begleitung oder im Tanz (wie etwa bei den drehenden Mevlevi Derwischen).