Astrosophie - ewigeweisheit.de

Was ist Astrosophie?

Die griechischen Wörter für den Stern, »Astron«, und für die Weisheit, »Sophia«, bilden die Bezeichnung Astrosophie, einer Weisheit der Sterne also, die zudem eng verbunden ist mit der Lehre von der Reinkarnation. Als eines der ältesten Erkenntnissysteme der Welt wurde Astrosophie wohl bereits vor fünftausend Jahren als esoterische Weisheitslehre praktiziert in Kreisen der Priesterschaft Sumers.

Wahrscheinlich versuchte solch sumerischer Würdenträger seine geistige Verfassung zu erweitern, indem er sich mit dem größeren Bewusstsein des Sternenkosmos verband. Diese Art, sich mit dem Astral-Himmlischen zu verbinden, war den Sumerern und später auch den Babyloniern von so überaus großer Wichtigkeit, das man die Astrosophie in den Rang einer Religion erhob.

Als Geistesdisziplin bildet Astrosophie eine vertiefte Form dieser damals entstandenen Sternenlehre. Der französische Okkultist Papus (1865-1916) verband mit Astrosophie einen Überbegriff, in dem die geläufigen astralen Disziplinen der Astronomie und Astrologie zusammenlaufen. In dieser esoterischen Weisheitslehre verbinden sich Weltvorstellungen, die einerseits traditionalistische, andererseits auch wissenschaftlich-philosophische Wurzeln besitzen. Immer soll da ein Suchender, aber zur Erkenntnis höchster, verborgener Wirkkräfte vordringen, die sowohl in Makrokosmos und Mikrokosmos gelten.

Weg der sich inkarnierenden Seele – ewigeweisheit.de

Der Weg der Seele durch ihre irdische Inkarnation (entsprechend pythagoreisch-platonischer Reinkarnationslehre): Über das “Tor des Krebses” auf die Erde kommend, um schließlich den verstorbenen Körper über das “Tor des Steinbocks” wieder zu verlassen.

Formen astraler Energie

Aus dem zyklischen an- und abschwellen dieser Krafteinflüsse, die insbesondere die planetarischen Himmelskörper bilden (zu denen im klassischen Sinne ja auch Sonne und Mond zählen), entstehen entsprechende Schwingungsfelder, die sich in den Bewegungen und im Erscheinen von Sternen, Planeten und irdischen Geschöpfen einem Menschen zu offenbaren vermögen.

Diese Schwingungsfelder konkretisieren sich zu besonderen astral beeinflussten Figuren, die an sich eine eigene Wesentlichkeit aufweisen und damit quasi von lebendiger Natur sind. Jedes dieser Schwingungsfelder besitzt einen geheimen Schlüssel, der sich jedoch verändert, da sich eben alles in der Welt periodisch ändert, geboren wird und stirbt, um sich schließlich erneut, wenn auch anders geartet, zu manifestieren.

Da diese Schwingungsfelder auch im Mikrokosmos wirken, hängt damit auch eine innere Veränderung unserer menschlichen Körper zusammen – die sich im Laufe der Zyklen ihrer irdischen Verkörperungen immer wieder neu bilden. Die inkarnierende Seele bedient sich dabei der aus diesen Schwingungsfeldern her wirkenden Kräften, um durch sie ihr irdisches Leben erfahren zu können, wenn auch durch die physische Wahrnehmung eines Menschen kaum erkennbar. Doch eben genau darin liegt das Geheimnis der Astrosophie.

Kraftwirkungen der Himmelskörper

Alle Gestirne besitzen ihr eigenes Gravitationsfeld, das, wie sich aus der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins (1879-1955) entnehmen lässt, üben einen direkten, sogenannt »krümmenden Einfluss auf Raum und Zeit« aus. Es lässt sich deshalb sagen, dass daraus entsprechende Kräfte die geistige Ebene von Bewusstsein und Unterbewusstsein eines Menschen durchaus beeinflussen.

Das gestirnte Himmelreich formt als eine Art »Kosmische Mutter« einen universalen Gesamtorganismus, der die Bedingungen generiert für die so eben genannten Schwingungs- oder Kraftfelder der planetarischen Himmelskörper (man denke da etwa an die alt-ägyptische Göttin Nut, die als Symbol für das Firmament und Mutter der Gestirne angesehen wurde). Jeder klassische Planet darin konkretisiert durch die Höhe seiner Schwingungsfrequenz eine bestimmte Eigenschaft, in der sich die Essenz eines für ihn geltenden Schlüssels zu konzentrieren vermag.

Damit bildet die Astrosophie quasi eine kosmische Signaturenlehre mittels darin vermerkter Schlüssel, mittels derer eine Öffnung der Tore zur himmlischen, geistigen und natürlichen Welt erwirkt werden kann. Die dafür jeweilige Schwingungsfrequenz bezeichnet die Dauer der zyklischen Planetenbewegungen, die sich ableiten aus den jeweiligen Rotationsgeschwindigkeiten (was insbesondere für den Mond und auch für den Planeten Venus gilt) und der ihnen entsprechenden Umlaufzeiten (hierbei ist zuerst einmal die Geozentrik von Bedeutung zumal sie ja von der Erde aus direkt beobachtet werden kann, inklusive so genannter »astrologischer Rückläufigkeiten«).

Das bedeutet, dass die darin wirkenden Kräfte durchaus das wiedergeben, was mit dem entsprechenden Himmelskörpern (Planeten) oder Gestirnen (Sternkonstellationen) assoziiert wird. Schauen wir uns etwa den Planeten Venus an, so zeichnet er in den Himmel über acht Jahre hinweg ja einen fünfpoligen Stern, in den sich ein perfektes Pentagramm einzeichnen lässt: Ein Symbol vollkommener Harmonie (Seitenverhältnisse seiner Linien die wegen Durchkreuzung anderer Linien das Goldene Verhältnis entstehen lassen) und damit auch der Schönheit – wofür ja eben die griechische Göttin Venus symbolisch steht.

Vemusbahn innerhalb acht Jahren – ewigeweisheit.de

Darstellung der kontinuierlichen Bewegungslinie des Planeten Venus aus geozentrischer Sicht innerhalb acht Jahren. Die sich daraus ergebende fünffach symmetrische Kurve wird auch als Pentagramm bezeichnet, da sich in die innersten Schleifen ein solches einzeichnen lässt, siehe Abb. rote und blaue Abschnitte im Verhältnis des Goldenen Schnitts. Überall im menschlichen Körper findet sich dieses Verhältnis (zum Beispiel wo die Augen das Gesicht zwischen Scheitel und Kinn trennen oder das vordere Gelenk am Daumen, wie ebenso die weiteren Fingerglieder).

Mit dem Saturn andererseits kann das Hexagramm assoziiert werden, da sich ein ihm entsprechendes Sechseck, wie man heute aus astronomischen Beobachtungen weiß (mittels Raumsonde), ununterbrochen auf dem Nordpol des Saturn um seine eigene Achse bewegt. Dies etwa ist ein Beispiel dafür, wie auch aus wissenschaftlicher Sicht Astrosophie von Bedeutung ist beziehungsweise sie ein Überbegriff für eine wissenschaftliche Astronomie bildet.

Das Symbol des Hexagramms nun bildet ein Schwingungsfeld, das sowohl zu einer, wegen der Astrologie des Saturn, Blockade führen kann, die durchbrochen jedoch dem gleichkommt, was die Alchemie als »schmerzliches Erfahren« der Wandlung vom Blei zum Gold beschreibt. Als astrale Weisheit ließe sich daraus ableiten, dass der Körper durch den Geist überwunden werden muss, so dass das Blei mit dem Feuer des Geistes zum alchemistischen Gold umgeschmolzen werden kann. Mit anderen Worten: Das die durch den astrologischen Saturn in einem Horoskop gekennzeichneten Lebensprobleme ihren Sinn dadurch erfüllen, dass sie durch ihre Überwindung zu einer Veredelung der Lebensumstände führen.

Um nun zu einem der genannten planetarischen Schwingungsfelder durchzudringen, benötigt man eben einen astralen Schlüssel, von dem man wissen muss, wie mit ihm umzugehen ist.

Die Planeten: Organe der astralen Welt

In einem 1924 im schweizerischen Dornach gehaltenen Vortrag sagte Rudolf Steiner (1861-1925) über die Astrosophie:

Kommt man vom gewöhnlichen groben Berechnen zum rhythmischen Berechnen, wie es für die Sphärenharmonie die Astrologie war, so kommt man vom rhythmischen Berechnen zum Anschauen der Weltenorganisation in Figuren, Zahlen, die da sind in der Astrosophie.

Steiner galten die sichtbaren Sterne als physische Manifestationen einer komplexen und dabei erhabenen Welt geistiger Wesen. Seiner Auffassung nach bildeten Erde, Mond und Planeten selbst Organe eines großen kosmischen Individuums. In der Vergangenheit sollen diese astralischen Organe dazu beigetragen haben, dass die Menschheitsgenerationen in ihrer Entwicklung geformt und geführt wurden, wo sich eben die Seelen in immer wieder neuen irdischen Verkörperungen diesen Wirkkräften quasi hingaben.

Die Menschen der Antike waren sich der geistigen Wesentlichkeit dieser »Astralgeschöpfe« und ihrer Führung durchaus bewusst. Sie erlebten sich da vom All der Gestirne beeinflusst und geleitet. Für sie war der gestirnte Himmel Ausdruck einer unsichtbaren geistigen Welt, in der göttliche Wesenheiten, einer hierarchischen Ordnung entsprechend, als Schöpfer am Werk waren. Wie wir wissen, errichtete man diesen Gottwesenheiten im Alten Griechenland und Rom ja ihre Tempel, deren Namen ja identisch sind mit denen der klassischen Planeten. Und diese Sakralbauten erfüllten sicherlich ihren Zweck auch damit, dass sie in ihrem Innern einen feinstofflichen Widerhall zu erzeugen vermochten, der dort, vom entsprechenden planetarischen Schwingungsfeld ausgelöst, auf geheimnisvolle Weise den Eingeweihten wahrnehmbar gemacht wurde.

Als sich der Mensch jedoch immer mehr der materiellen Welt der Sinne zuwandte (eine Entwicklung die leider mit den obligaten Revolutionen des 18. Jahrhunderts ganz drastisch beschleunigt wurde) ging ihm immer mehr sein Bewusstsein für solch leitende geistige Wesenheiten verloren, wie sie als Gestirnsgottheiten den Menschen in den Jahrhunderten zuvor noch bewusst gewesen waren.

Für den geschilderten Vorgang liefert eine legendäre Geschichte der nordische Mythologie ein passendes Bild: Es ist darin die Rede vom Weltuntergang »Ragnarök«, der durch das Feuer der Riesen ausgelöst, die himmlische Brücke Bifröst zerstörte, als sie in ihrem Totenschiff darüber in die Welt von Asgard (die geistige Welt der Götter) vorzudringen suchten. Über diese sagenhafte Brücke aber gelangten zuvor die Seelen der Menschen in die Astralwelt von Asgard, um dort ein höheres Bewusstsein zu erfahren, das aus ihnen nach ihrer Rückkehr nach Midgard (dem Wohnort der Menschen) Eingeweihte machte.

Saturn-Tempel im Forum Romanum – ewigeweisheit.de

Um 500 v. Chr. weihte man den Tempel des Saturn auf dem Forum Romanum in Rom. In der römischen Mythologie herrschte Saturn während des Goldenen Zeitalters, weshalb man in diesem, ihm geweihten Tempel eine Schatzkammer beherbergte, worin sich die Gold- und Silbervorräte der römischen Republik befanden.

Dem Nutzen aller zu Gute kommend

Für den schweizerischen Arzt und Naturphilosophen Paracelsus (1493-1541) bestand das Himmelreich aus zwei Teilen: Einem für den Menschen direkt spür- und erfahrbaren und einem dem Menschen verborgenen und nicht fassbaren Teil. Astrosophie war für Paracelsus da eine Lehre, die das Leben des Menschen in einer astralen Ordnung beschreibt, worin auf ihn die wechselseitige Dynamik von Makrokosmos und Mikrokosmos einwirkt.

Für Paracelsus aber waren solch wirksame Einflüsse rein astraler Natur und daher von Leidenschaften bestimmt. Entsprechend galt ihm der Puls als von der Wirkung der Planeten beeinflussbar, da er seine Frequenzen quasi aus den damit zusammenhängenden planetarischen Schwingungsfeldern bezieht.

Heute richten Menschen ihren Blick immer mehr auf diese von astralen Kräften beeinflusste irdische Sinnenwelt. Die Ursachen dafür liegen auch in der Hinwendung des modernen Menschen zu rein mathematischen, mechanischen und messbareren Betrachtungen der Sternenwelt, wie sie eben in der heutigen Astronomie betrieben wird. Ein direktes Erfahren astraler Wirkungen ging damit immer mehr verloren. Zwar lehrt zumindest die Astrologie vom Wesen des persönlichen Schicksals. Ein Fokus auf die eigene Bestimmung im Leben aber scheint nur bei wenigen davon gegeben.

Alle Menschen, die sich mit den inneren Weisheitslehren von einst und heute beschäftigen, wissen natürlich, dass sich der heutige Mensch immer mehr von einem Bewusstsein für das Göttliche löst.

Deshalb sahen sie allmählich immer mehr und mehr ab von einem Hinaufblicken zur Offenbarung des Göttlich-Geistigen durch den Sternenhimmel und alle die alten wunderbaren Weissagungen, die noch im Zusammenhang mit dem geblieben waren, was ich heute morgen – gegenüber der heutigen Astronomie und Astrologie – Astrosophie genannt habe, alle diese alten Weistümer wurden allmählich fast ganz verhüllt.

– Rudolf Steiner, Vortrag 1924 in Dornach, Schweiz

Zwar nimmt die Zahl jener anscheinend wieder zu, die sich auf einen Weg begeben wollen, der sie in den Rang von Wesen erhebt, die durch ihre Liebe wieder erlernen, am göttlichen Plan teilzunehmen. Das aber ist nicht einfach, denn die Isolation, in die sich anscheinend immer mehr Menschen gegenwärtig begeben, ausgelöst durch die zunehmende Verwendung elektronischer Technologien, müssen wir einen evolutionären Weg antreten und zurücklegen, der uns in eine neue Spiritualität zu führen vermag, über die wir das Wirken eben jener Astrosophie der Sternengottheiten wieder zu empfinden beginnen.

Natürlich nahmen wir der Grundlage unseres Karmas entsprechend (das wir aus vergangenen Inkarnationen mit in dieses Leben brachten), beim Abstieg durch die planetarischen Sphären zu einem neuen Erdenleben alles in unser Wesen auf, was wir in diesem neuen Leben brauchten, einschließlich aller Herausforderungen und Hindernisse, denen wir uns stellen müssen, um daran zu wachsen. Doch sobald ein Mensch auf der Erde inkarniert, kann er, auch wenn ihn äußere Ereignisse einzuschränken scheinen, innerlich wählen, wie er diesen Ereignissen als spiritueller Mensch begegnet. Auf dieser Grundlage vermag er sein gegenwärtiges Dasein für die menschliche Gemeinschaft fruchtbar zu machen.

Eine damit entstehende neue Astrosophie wäre dann keine mehr, die von den Sternen Antworten und Ratschläge darüber benötigt, was wir tun sollen oder was nicht. Es ginge da mehr um etwas, woraus wir lernen, der Sternenwelt ihre kostbaren Gaben quasi zurückzugeben, was in der Tat jeder von uns als astrales Wesen auch zu bieten vermag. Damit entstünde eine Astrosophie, in der wir lernen könnten »mit den Sternen in Dialog zu treten«, um unsere Aufgabe als unabhängige, selbstbewusste Individuen in der Evolution der Menschheitsgemeinschaft zu erfüllen – anstatt uns unserer astrologischen Vorherbestimmung allein ausgeliefert zu sehen. So also könnte sich dann das Bewusstsein für Astrosophie über solch rein individuelle Belange des Menschseins erheben.

Gelangt ein Mensch zu einer so gestalteten neuen Bewusstheit, vermag er auch solch neuartige, astrosophische Betrachtungen damit dann eher größeren, kosmischen Kräften zuwenden, für die er als Mensch ein entsprechendes Wissen erlangen kann – mit dem Zweck, seine Rolle im Gesamtzusammenhang mit allen Menschen zu erleben, dabei zu entfalten und damit sein eigenes Sein dem Nutzen anderer zukommen zu lassen.

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