Es gibt verschiedene Metaphern dafür, wie sich unsere irdische Inkarnation zusammenfügt und aus welchen Seelenbestandteilen sie beschaffen ist.
Eine Metapher wäre etwa die Vorstellung von einem Segelschiff. Es ist ein Schiff, das sich auf dem Meer befindet und dort der Kapitän mit seiner Mannschaft bei allen Wetterlagen sich ja fortbewegen kann, ein Meer überqueren kann, von einem Ausgangspunkt zu einem Ziel hin.
Der Weg, also die Route dieses Schiffes, gestaltet sichgemäß der Wetterlage, dem Zustand des Schiffes und entsprechend der Befähigung des Kapitäns, des Steuermanns und der Mannschaft dieses Schiffes.
Das Bild solch eines Segelschiffes ließe sich als Metapher verwenden für eine menschliche Existenz, was im Folgenden wiedergegeben sei.
Der Kapitän ist der Navigator, der auch auf hoher See sich orientieren kann, denn erkennt die Sternbilder, die astronomischen Gesetze und weiß die Planeten auf ihren Bahnen „zu beobachten, die ihm eine Richtung weisen können. Und da ist der Steuermann,, der das Schiff lenkt. So wie die Mannschaft, die die Segel setzt und die vielen anderen wichtigenAufgaben auf dem Segelschiff erfüllt.
Das Segelschiff ist ein Symbol für den Körper, den Körper, den wir besitzen, aber der wir nicht sind. Die Mannschaft, die darauf arbeitet, auf diesem Schiff, sie ist eine Metapher unserer Persönlichkeits Anteile. Und damit entspricht sie unseren Emotionen und Gefühlen. Der Steuermann des Schiffes ist ein Bild für unseren Verstand und unsere geistestätigkeit. Der Kapitän aber befindet sich im verborgenen, im Inneren des Schiffes, und ist wie unser höheres selbst, Essenz des göttlichen, mit den kosmischen Prinzipien der Astralwelt verbunden.
Der Kapitän des Schiffes befiehlt dem Steuermann, zu handeln, damit das Schiff auf seinem Weg, der dem Lebensweg des Menschen entspricht, sich sicher über das Meer bewegen kann. Das Meer ist ein Symbol für die Lebenswelt aller Menschen.
Das jedoch erfordert, dass der Steuermann den Befehl des Kapitäns entsprechen kann, was ihm nur möglich ist wenn ihn nicht die äußeren Ereignisse und Eindrücke davon abhalten. So ist es auch mit unserem Denken. Identifizieren wir uns mit den äußeren Ereignissen, im Alltag wissen wir nicht mehr und vergessen das Wesentliche unseres inneren Daseins.
Und das erfolgt durch eben solch Identifikation mit äußeren Ereignissen oder den Urteilen, die wir an sie heften. Diese Identifikation und dieses anhaften, dafür steht das Symbol des Schiffsankers. Dort wo der Anker ins Wasser hinab gelassen wird. Das ist das Symbol für das, mit dem wir uns im außen identifizieren, indem wir urteilen, indem wir verurteilen und uns empören (uns also quasi emporheben über das, was wir als minderwertig und uns untergeben erachten).
Und dabei sind die Menschen und Dinge über die wir urteilen und mit denen wir uns meist unbewusst identifizieren, nicht allein, sondern entstehen in unserem alltäglichen Leben aus unzähligen Ereignissen. Auf unser metaphorisches Meeresgefährt übertragen, wäre ein Bild für diese Identifikation, für dieses sinnesbezogene anhaften an das, was um uns im außen erscheint, eine Groteske, die darin bestünde, dass dieses Schiff nicht nur einen Anker, sondern Dutzende Jahrhunderte, ja sogar tausende Anker besitzt, die alle ins Wasser hinab gelassen wurden. Und jeder dieser Anker ist Symbol für einen Gedanken, der an einer äußeren Erscheinung haftet, die mal ein Bild, mal die Bemerkung eines anderen Menschen oder eine bestimmte Be„schreibung ist, um die unsere Gedanken im Alltag kreisen und sich festlegen auf doch eigentlich Vergangenes sowie entsprechend das Symbol des schweren Ankers fest auf dem Meeresgrund liegt.
Damit stünde das Segelschiff entsprechend an einemPunkt im Meer, von dem es nicht mehr loskommt, an den es gebunden ist, an dem es fest steht, jenseits allen Fließens, jenseits aller Fortbewegung und Entwicklung. Da beginnen sich Algen an den Tauen zu bilden (hier synonym als Metapher verwendet für all die vielen Meinungen im Leben der meisten von uns,), und niemals wird das Ziel erreicht. Bald schon wird die Mannschaft krank und unfähig, sich um das Schiff zu kümmern. So wie auch in einer Psychosomatik. Irgendwann schmerzliche Gefühle als schädliche Wirkungen in unseren Körper quasi eindringen, und dabei den Körper erkranken lassen.
Damit aber wäre der Zeitpunkt gekommen, dass ein Mensch in dieser Welt, symbolisiert durch das Segelschiff mit dem Kapitän, äußerer Hilfebedarf. Damit dann kann er den Steuermann Schulen, so dass er durch entsprechende Übung sich ganz und gar auf seine Aufgabe konzentrieren kann, das Schiff auf direktem Wege seinem Ziel entgegen zu steuern.
Was heißt das übertragen auf unser alltägliches Leben?
In dem wir lernen uns nicht mehr zu identifizieren mit den Dingen im außen, sondern sie gleichmütig und wertfrei betrachten, lenken Sie uns nicht ab von unserem eigenen Weg, vorausgesetzt, wir sind uns unseres hören selbst, unseres „Inneren Kapitäns“, bewusst geworden und damit motiviert, uns zu öffnen, in Klarheit, für Inspirationen, die uns kräftigen, auf unserem Weg.
Um diesesm unser Höheres Selbst zu erkennen, sollten wir uns den Erkenntnis-Begriff doch einmal aus, der Perspektive seiner ursprünglichen Bedeutung betrachten, wozu uns das vierte Kapitel des ersten Buches Mose eine recht aufschlussreiche Perspektive eröffnet, denn darin heißt es:
Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger […]
So könnte man damit den berühmten Satz des alten Delphischen Orakels
Erkenne dich selbst.
deuten, als die Entwicklung der Fähigkeit, die drängenden Signale unseres selbst zu empfangen, da wir für das Wesentliche uns geöffnet haben, und zu geistiger „Empfängnis“ bereit sind, was uns jedoch nur gelingt, wenn wir uns von all den äußeren Dingen gelöst haben, uns nicht mehr mit ihnen identifizieren und unser Blick nach innen gerichtet und empfänglich geworden ist Für das höhere, das wahre, die göttliche Essenz in uns.
Sie zu erkennen, heißt, uns dem Grund unserer Inkarnation weiter zu nähern und daraus lernen abzulesen, was unsere wahre Lebensaufgabe ist – wonach doch immer mehr Menschen auf der Suche sind.
Es würde mich sehr freuen, wenn das hier Gesagte der einen oder dem anderen neue Perspektiven eröffnete, neue Sichtachsen freilegen würde auf ihrem oder seinem Weg.
In diesem Sinne Wünsche ich Ihnen einen „Goldenen Oktober“ und verbleibe mit meinen besten Grüßen an Sie, liebe lesende,
Selim Levent Oezkan