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Im 13. Jhd. fand der spanische Kabbala-Gelehrte Abraham Abulafia im Buch Exodus 3 besondere Verse: Sie beschreiben wie der Prophet Moses mit seinem Schlangenstab das Rote Meer teilte. Nach Form einer Schlange, wie es heißt, ordnete Abulafia die Buchstaben dieser 3 Verse, wodurch er einen Namen aus 216 Buchstaben erhielt. Hieraus extrahierte er schließlich 72 Buchstaben-Triaden. Mit ihnen soll er geheilt und Wunder vollbracht haben. Darum glauben manche Kabbalisten, diese Namen begünstigten den guten Verlauf von Lebensereignissen. Sie sind die Namen von Engel und Genien, die in der Kabbala von Bedeutung sind.
Insbesondere zwei Bücher erwähnen die 72 Namen ausführlich: Das Buch des Engels Raziel (Sefer Raziel), ein Zauberbuch aus dem 13. Jhd. sowie die magischen Schlüssel Salomons (Clavicula Salomonis).
Die 72 Engel des Shem HaMephorash („des ausdrücklich festgelegten Namens“) wurden auch in Schriften über Kosmologie weiter verarbeitet und inspirierten in der Renaissance Autoren wie Johannes Reuchlin, Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim oder Athanasius Kircher.