Das Christliche Hochfest zur Wintersonnenwende

 

Vom 21. bis zum 24. Dezember findet die Wintersonnenwende statt: das Winter-Solstitium. In diesen drei Tagen bleiben Zenit und Nadir, bleiben der mittagliche Höchststand und der mitternächtliche Tiefststand der Sonne, in exakt gleicher Position. Dafür verwendeten die Römer das lateinische Wort Solstitium: »Stillstand der Sonne«.

In diesen drei Tagen bewegt sich die Sonne in exakt selbem Bogen über den Horizont. Ab dem 25. Dezember, dem 1. Weihnachtsfeiertag in Deutschland, beginnt sich der Sonnenzenit wieder in Richtung Norden zu neigen. Das Licht nimmt zu, die Tage werden wieder länger.

Der Geburtstag von Jesus ist bekanntlich der 25. Dezember – ein Datum dass erst im Jahre 337 von Papst Julius für die christliche Tradition verbindlich wurde. Davor gab es 136 verschiedene Daten an denen die Christenheit die Geburt Jesu feierte. Mit Zufall scheint die Wahl des 25. Dezember also nichts zu tun zu haben.

Es ist die Zeit in der sich im Jahreslauf ein solarer Lichtprozess durch seinen Tiefpunkt bewegt. Dann haben sich die Finsterniskräfte am meisten verdichtet und das Licht scheinbar verdrängt. Und genau da setzt ein solarer Wandlungsprozess ein, denn nach diesen drei Tagen obsiegt das Licht der Sonne wieder über die Kräfte der Dunkelheit.

Jetzt ist die Zeit der Rückkehr des Lichtes und sein Siegeszug gegen das Dunkle. Diesen Vorgang im Jahreslauf erlebt die Menschheit seit vielen Jahrtausenden.

Im sogenannten Fischezeitalter verkörpert diesen Vorgang das Symbol der Geburt des Jesuskindes, als Zeichen für die Wiederkehr des Lichts und der Kräfte des Heils.

Interessant ist dabei, dass die Geburt Jesu Christi auch einen astrologischen Bezug hat: Um Mitternacht wird das Licht aus der Finsternis geboren, zum Zeitpunkt wo das Sternbild der Jungfrau im Osten aufgeht: einem astrotheologischen Sinnbild für die Mutter Maria.

Basierend auf diesem Geheimnis war in allen Mysterien-Traditionen, diese Nacht des Winter-Solstitiums, eine Nacht der Einweihung. Mit der Neugeburt der sogenannten »unbesiegten Sonne« (latenisch Sol Invictus), weihte man die Initianden in die Geburt des Lichts aus der Finsternis ein, womit der Lichtsame in ihren Herzen (wieder)gefunden werden konnte, um ihn in tiefsten, finstersten Teil des irdischen Jahres, in der Welt zu säen.

Dieses Geheimnis lässt sich auch in unserem Leben anwenden. In den Rauhnächten, vom 25. Dezember bis zum 6. Januar. Da ist die Kraft der Erde am stärksten und am empfänglichsten. Säen auch Sie darum, wenn Sie möchten, Ihre geistigen und seelischen Samen in dieser Zeit aus – nehmen Sie sich ein, zwei Stunden Zeit und meditieren Sie in diesen Tagen auf das, was sie sich in Ihrem Leben wünschen. Nicht ohne Grund schenkt man sich zu Weihnachten!

Die Suche nach dem Licht muss jedoch in der Finsternis erfolgen – darum suchten auch die heiligen drei Könige erst am falschen Ort und fanden das »Neugeborene Licht« erst als es schon Nacht war.

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