Besonderheiten der Zahlen Eins und Zwei

Einerseits bilden die Zahlen das, was wir bereits in der Grundschule über sie lernten: Sie bilden Mengen und ein System Dinge zu ordnen. Ihrer inneren Bedeutung nach aber bilden sie, als elementare Wesenheiten, reale Existenzen, da sich aus ihrem Sein auch Formen und Sinn-Verhältnisse ablesen lassen.

Auch der griechische Philosoph Pythagoras von Samos (570-510 v. Chr., der 22 Jahre im heutigen Süditalien lebte) wusste das und über ihn sollten sich Lehren über das Wesen der Zahl, das heißt also der Numerologie, im Alten Europa verbreiten.

Die Grundlagen seiner Lehre aber erhielt er durch Einweihungen in orientalische Mysterien. Sie vermittelte er seinen Schülern, die ihrerseits dieses Wissen weitergaben – doch alles im Geheimen.

Heute ist vieles dieser Lehren bekannt, doch nur eben jenen, die sich dem Studium der Numerologie verschrieben haben.

Zahlen als Zahlen

Den Punkt nannten Pythagoras und seine Schüler die »Monade«. Die Linie galt ihnen als »Dyade«, die Fläche als »Triade« und der Körper als »Tetrade«.

Alles was intuitiv erfahrbar war, ordnete man als Wissen der Monade zu. Vernunft und Kausalität war vom Typus der Dyade. Was sich im Geiste vorstellen ließ, und damit Form besaß, war vom Typ der Triade. Die Wahrnehmung äußerer, physischer Objekte besaßen tetradische Eigenschaften.

Von dieser Grundlage der Einheit (Monade), Zweiheit (Dyade), Dreiheit (Triade) und Vierheit (Tetrade) ausgehend, ordnete man den Planeten, Menschen, eigentlich jedem Wesen und jeder Vorstellung, auch andere Zahlen zu. Denn für Pythagoras glichen die Zahlen hieroglyphischen Symbolen, jedoch weniger ihrer heutigen Form nach, als vielmehr derart wie sie sich aus dem Zusammenspiel ihrer Verhältnisse, Formen ergaben. Von dieser Entsprechung der Zahl mit den Dingen in der Natur, entwickelte Pythagoras seine Numerologie.

Exoterici und Esoterici

Alle die in den Kreis der Pythagoreer aufgenommen werden wollten, wurden zunächst als Hörer eingestuft (Esoterici: die »Äußeren«), die Pythagoras in seinen Lehrstunden nur hinter einem Schleier reden hörten, doch nicht sahen, was er dabei auf seiner Tafel zeigte. Sie mussten erst ihre Eignung für den begehrten Titel der Esoterici (die »Inneren«) unter Beweis stellen. Die Esoterici aber durften auch sehen, was Pythagoras eben seinem inneren Kreis von Schülern zeigte und was er sie manchmal auch »kosten« ließ.

Gerade und Ungerade

Während wir heute lediglich unterscheiden zwischen Zahlen die sich durch 2 teilen lassen – Gerade Zahlen – und nicht durch 2 teilen lassen – Ungerade Zahlen – zählten hierzu im Altertum weder die Monade (1) noch die Dyade (2 = zwei Monaden). Denn die Natur der Eins hat die besondere Eigenschaft quasi beides zu sein, ungerade und gerade. Denn das numerologische Gesetz von einer geraden Zahl auf eine ungerade Zahl zu kommen, ist 1 zu addieren, woraus sich 1 + 1 = 2 ergibt (oder eben 3 + 1 = 4, 5 + 1 = 6, usw.). Da sich die 1 aber nicht ohne Bruch teilen lässt, ist sie auch ungerade!

So wie aber die Monade allem Bestimmten, allem Geordneten, sich in »Ein-heitlichkeit« Befindlichem entspricht, so bildet die Zwei die erste Vorstellung der unbestimmten Dinge, dem was unbekannt, was ungeordnet ist. Gleichzeitig aber gilt auch hier, dass die Zwei ja durchaus ein grundsätzliches Strukturprinzip bildet, zumal sie ja identisch ist mit der Menge von Sein und Gegenteil, und insofern auch eine vollkommene Ordnung bildet, die das Sein eben erst durch diese Gegenüberstellung, all dessen was sie prinzipiell nicht ist, dem Sein als Nichtsein entgegenstellt und somit dessen Wesen definiert.

Das heißt also, dass man beweist was ist, dadurch, dass man zeigt was es nicht ist. Auch auf unser Leben lässt sich das direkt anwenden. Denn wenn wir wissen wollen was uns gut tut, was uns hilft im Leben, könnten wir zuerst einmal herausfinden was uns nicht gut tut oder uns behindert, um daraus durch Umkehrung zu ermitteln was uns gut tut, was förderlich für unser Leben ist.

Die Pythagoreer wussten außerdem, dass jede Zahl die Hälfte der Summe der Zahlen ist, die sich nummernmäßig vor oder hinter ihnen befinden, wie zum Beispiel:

  • 3 ist die Hälfte von 2 + 4 (= 6),
  • 7 ist die Hälfte von 6 + 8 (= 14) oder
  • 13 ist die Hälfte von 12 + 14 (= 26).

Des Weiteren hatten sie aber auch erkannt, dass die Zahlen unter und über diesem Paar, wiederum das Doppelte dieser Zahl bildeten, denn:

  • 3 ist auch die Hälfte von 1 + 5 (= 6),
  • 7 die Hälfte von 5 + 9 (= 14) sowie
  • 13 die Hälfte von 11 + 15 (= 26).

So kann man fortfahren, bis man auf der unteren Seite bei der Eins angelangt. Negative Zahlen spielen für die Numerologie keine Rolle. Das Selbe gilt für die Vorstellung von der Null. Auch daraus ergab sich, dass sich obige beiden Beispiele nur anwenden lassen für Zahlen die größer sind als Eins, die darum als Quelle aller Vielheit angesehen wird.

 

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