Krisen der modernen Gegenwart

Es ist wichtig, sich gelegentlich mit anderen darüber auszutauschen, was man derzeit über das Weltgeschehen erfährt. Dabei sollte es aber vielleicht weniger um persönliche Ängste und Wut gehen, sondern eher darum, was diese Krise der Gegenwart insgesamt für jeden Einzelnen bedeutet.

Es wäre dann angebracht, darauf zu achten, was von dem, was wir sagen, tatsächlich wert ist, an andere weitergegeben zu werden, damit sich nur das verbreitet, was für unsere Nächsten einen Sinn erfüllt. Was wir aussenden, kommt einmal zu uns zurück, so wie die Wellen eines Meeres zurückspülen vom Ufer seines Gegenübers.

Was wir gegenwärtig erleben, äußert sich als Getrenntsein. Wie gut darum doch, wenn immer mehr von uns Verbindung suchten, zusammenträfen, sich vernetzten – hier, in dieser Welt, als Mensch in einem Körper, der berührt, der weitergibt, der spricht. Das ist möglich nur im Dialog mit anderen. Und Dialog bedeutet auch zuzuhören, bedeutet Offenheit – auf beiden Seiten:
Mal als Leere, ein andermal als Lektion.
Mal als Loslassen und ein andermal als Lehre.

Wichtig ist, dass man sich austauscht nur darüber, was man bereits für sich einordnen konnte, was manchmal auch eine Traurigkeit, ein andermal auch Ärger sein kann. Doch man weiß dann zumindest was es ist, worüber man da mit anderen spricht. Einfach nur klagen, einfach nur seinen Ärger abreagieren: Würde das nicht zu noch mehr Ärger führen?

Alles was wir sagen ist draußen und lässt sich nicht wieder zurückrufen.

Zusammen

Menschen brauchen in Zeiten persönlicher und weltlicher Krisen vor allem eins: andere Menschen. Wir alle freuen uns mit anderen zu sein.

Es braucht gar keine großen Worte, um etwas in uns und in anderen zu bewegen. Schon eine winzige Nettigkeit, kann in einem anderen Menschen, der sich vielleicht in schwierigen Zeiten befindet, eine große Hilfe sein. Und solch Nettigkeit ist auch ein Ohr das zuhört, ist ein Warten, ist Ehrlichkeit.

Darum: Welche kleine Sache können Sie heute tun, um jemandem zu helfen?

Heilen

Bei alle dem, was wir durch die Medien über die gegenwärtige Zeit erfahren, steht trotzdem fest: Wir Menschen haben die seltsame Eigenart, dass wir uns irgendwie an alle äußeren Umstände anzupassen vermögen – und seien sie noch so ungewöhnlich! Es rührt von dem uralten Erbe unseres Daseins als Homo Sapiens, als »Vernünftiger Mensch«, als der wir bereits vor mehr als 10.000 Jahren unterwegs waren, damals als Wanderer, als Sammler, als Jäger. Wir haben die Fähigkeit uns anzupassen.

Ausbrüche von Krankheiten, Kriege und Wirtschaftskrisen und damit verbundene Paradoxa, fordern uns alle heraus. Immer aber gibt es Wege, die zwar recht eng durchs Unbekannte führen, doch uns sogar durch schwierige Notlagen bringen, aus denen wir dann aber gestärkt hervorgehen – vorausgesetzt, wir folgen solch angetretenem Weg auch bis dorthin wo er endet.

Jeder neue Weg beginnt doch dort, wo er noch nicht gegangen wurde!

Wir alle brauchen Zeit, uns mit dem, was an Schwierigkeiten auftritt, erst einmal abzufinden, brauchen unbedingt auch Zeit für Trauer, über das was man vielleicht hatte und man nun vielleicht verloren hat: Eine sichere Zukunft.

Doch gibt es echte Sicherheit überhaupt?
Oder ähnelt der Glaube an Sicherheit eher einem Hoffen auf Wahrscheinlichkeit?

Fest steht: Wir brauchen Zeit, um zu bedauern was sich schwer, was sich schwierig anfühlt. Das aber ist so wichtig, um jetzt weiterzumachen.

2 Kommentare
  1. Hallo. Ob es echte Sicherheit
    Ob es echte Sicherheit gibt? Ja. Denn die meisten Krisen, die immer wieder Unsicherheiten ins persönliche und gesellschaftliche Leben bringen, treten nicht zufällig auf, sondern werden bewusst und künstlich erschaffen. Macht und Geld sind der Motor aller Krisen und der Motor muss ständig laufen. Persönliche Krisen werden zu gesellschaftlichen und gesellschaftliche Krisen werden zu persönlichen. Leider entstehen dadurch keine neuen Wege. Es ist immer der gleiche Weg, nur die Umgebung verändert sich.

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