The Possibilities of the Broadway Cable Car (1893) - ewigeweisheit.de

Was der Vorteil ist am Nachteil

Sobald sich einem eine schwierige Situation im Leben aufdrängt, schaut man sich am besten an, was da gerade vor sich geht. Gelassen. Besonders wenn’s echt an die Substanz geht und einen wirklich schwere Probleme bedrücken, ist das nicht einfach.

Dennoch hilft es nichts, wenn man die Pferde aufscheucht. Es ist was es ist, ganz gleich wie grauenhaft einem im Moment alles auch erscheinen mag.

Wer klug ist, nimmt sich einen Augenblick Zeit, atmet ruhig, um so gelassen wie möglich zu betrachten, was sich da gerade als anscheinend unüberwindbares Problem zeigt.

Mit diesem Blick auf das was ist, lassen sich vier kleine Fragen stellen:

  1. Gibt es etwas, an dieser miserablen Situation, dass vielleicht sogar einen Nutzen hat?
  2. Was von diesen Schwierigkeiten bringt mich weiter?
  3. Wie kann ich diesen Konflikt oder dieses Problem, als Wegweiser benutzen?
  4. Über welche Lösungen, dachte ich bisher noch nicht nach?

Erste Regel um darauf Antworten zu finden ist …

… unbeugsamer Optimismus!

Zur Einstimmung auf die möglichen Antworten auf die Fragen (1. bis 4.) könnte man dann schon einmal freundlicher sein, mit mehr Offenheit an die Dinge herangehen, sich mehr verbinden oder andererseits auch mal loslassen.

Um überhaupt die Sache anzugehen, ist die Bereitschaft die eigene Person verändern zu wollen, eigentlich wichtigste Voraussetzung. Das ist natürlich leichter geschrieben und noch leichter gelesen, als es letztendlich durchgeführt wird. Doch was ist ein Problem, als eben ein ganz und gar wichtiger Hinweis darauf, dass da etwas ist, dass einem nicht mehr gut tut und man vielleicht, wenn auch unbewusst, schon viel zu lange gewartet hat?

Aus dieser Warte aber wäre das Problem doch eigentlich ein Vorteil. Oder?

Nein?

Alles hat seine Pole und Gezeiten

Nur hoffnungsfroh kann man stets davon ausgehen, das ein Konflikt oder ein Problem oder eine Schwierigkeit, einen an sich in eine durchaus positivere Situation befördern will, in einen guten Zustand vielleicht, in dem man nicht einmal war, bevor da plötzlich Ärger und Probleme einen zu erdrücken drohten.

Jeder Konflikt lässt sich mit seinen eigenen Waffen schlagen!

Schwierigkeiten zeigen einem unterschwellig Chancen, die eigentlich auf einen warten. Sie wollen erkannt, verwirklicht und gelebt werden!
Was heißt das aber genau?

Die erste Antwort auf diese Frage gibt uns eines der sieben hermetischen Prinzipien:

Alles ist zweifach, alles hat Pole, alles hat seine Paare von Gegensätzen, gleich und ungleich sind dasselbe. Gegensätze sind von Natur aus identisch, jedoch verschieden im Grad. Extreme berühren sich. Alle Wahrheiten sind nur Halbwahrheiten. Alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden.

– Aus dem Kybalion

Was sich ganz unangenehm anfühlt, ist, wenn auch nicht gleich spürbar, mit einem angenehmeren Teil verbunden.

Denken sie an eine finstere Nacht im Wald, mit all ihren Ungewissheiten. In der Frühe dann kündigt das Morgenrot die Sonne an, die dem Tag Licht und Wärme bringt. An einem schönen Tag geht man dann womöglich gerne im Grünen spazieren. In den heißen Sommermonaten aber kommt, vielleicht gerade umgekehrt, mit dem Abendrot die lang ersehnte Abkühlung ganz gelegen.

Und so ist es eigentlich mit Allem: Es gibt nicht nur schwarz und weiß, nicht nur schlecht und gut, nicht nur ungünstig und erfreulich. Nein. Immer gibt es da etwas das Beides miteinander verbindet, wie die Brücke die zwei Seiten eines tiefen Abgrunds. Diese Brücke gilt es zu finden.

Sie können wir überqueren und dabei bestimmt auch das, was dann war, in etwas anderes umwandeln, das nun sein soll und vielleicht genau das Gegenteil von dem ist, was uns nicht (mehr) gut tut.

In diesem Wissen kann man sich nun fragen:
Wie lässt sich das Eine umwandeln in das Andere?
Wo liegt des Einen Starke und Schöne, was des Anderen Schwache und Unangenehme ist?

Worauf hier angespielt wird, sollen folgende Sätze erläutern:

  • Hindernisse sind auch Möglichkeiten.
  • Barrieren brauchen Brücken, um sich überwinden zu lassen.
  • Blockaden brauchen Tore, die man durchschreiten kann.
  • Angst ist das Gegenteil von Vertrauen und Zuversicht.
  • Wut lässt sich mit Liebe besänftigen.
  • Schmerz heilt Freude.
  • Einen erbitterten Kampf beendet der Frieden.

Wenn man weiß, dass das Problem das man vielleicht hat, einem in Wirklichkeit erlaubt die damit verbundenen Möglichkeiten zu verwirklichen, der sollte sich nicht weiter in seinen Schwierigkeiten und Konflikten gedanklich einsperren, sondern sich vielleicht aus Selbstmitleid entfesseln und sich dabei öffnen, für das, was immer einen positiven Ausgang hat.

Man erlaube also einem neuen Selbstempfinden sich zu zeigen, damit neue Gefühle und Emotionen aufsteigen können, neue Sichtweisen, neue Gedanken entstehen können. Und sobald damit erreichte Erfolge erscheinen, zeigt sich da bereits die ersehnte Veränderung.

Doch wie man auch jene, oben angedeutete allegorische Brücke, nur Schritt für Schritt passieren kann, so sollte man auch beim Lösen seiner Probleme auf seine Schritte achten und sich fragen:
Was ist der nächste Schritt?

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant