Meditieren in Dunkelheit

Die Mitglieder eigentlich aller esoterischen Geistesschulen und religiösen Orden, meditieren und beten in Dunkelheit. Nicht zufällig stehen Nonnen und Mönche mitten in der Nacht auf, um Ihre Gebete an Gott zu richten. Auch Sufis verdunkeln den Raum, in dem sie ihr gemeinsames Gottgedenken (Dhikr) verrichten.

Es hatte seine Gründe wieso die Großen Mysterien von Eleusis immer zur Tagundnachtgleiche im September (Herbstanfang) stattfanden – nämlich dann, wenn die Stunden der Dunkelheit beginnen zu überwiegen, die hellen Stunden des Tages abnehmen. Der Tag des Heiligen Michaels (29. September) liegt nur eine Woche nach diesem Datum, da es eben dieser solare Erzengel war, der den Teufel in die Finsternis der Unterwelt stieß.

Abstieg in die Unterwelt

Besonders in der Dunkelheit von Grotten und Höhlen erfolgten Einweihungen in die Mysterien der Natur und des Lebens. Man denke etwa an die vielen Höhlen in den Pyrenäen, in denen die Katharer ihre Initiationsrituale abhielten. Auch die Urzeitjäger hielten ihre Rituale ab in der Dunkelheit einer irdischen Unterwelt. Das zeigen die alten Höhlenmalereien, wie etwa im französischen Lascaux.

Immer wirkt ein Abstieg in die Dunkelheit wie eine Initiation in die Geheimnisse des Verborgenen. Das gilt im Übrigen auch für unseren Lebenslauf: Wer die finstersten Phasen in seinem Leben durchstanden hat, geht daraus mit Weisheit hervor – ist ein Erfahrener, ein Wissender geworden.

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