Harmonia Macrocosmica – ewigeweisheit.de

Was ist Astrotheologie?

Die Astrotheologie beschäftigt sich mit dem astronomischen Ursprung der Religionen. In dieser heiligen Wissenschaft geht es um die religiösen Vorstellungen der Völker des Altertums, die in den Planeten und Tierkreiszeichen am Himmel, Erscheinungen ihrer Götter und Göttinnen sahen. Wenn sie am Himmel in besonderen astrologischen Konstellationen standen, sah man das als Omen für außergewöhnliche Ereignisse auf der Erde.

Der hermetische Satz „Wie oben, so unten“, deutet darauf hin. Damals wusste man, dass sich in den monumentalen Geschichtsereignissen auf der Erde, astrale Wahrheiten widerspiegeln. Solche Ereignisse bekamen einen besonderen Stellenwert, wenn sich zu gleicher Zeit etwa eine Sonnen- oder Mondfinsterniss oder eine bestimmte Planeten-Konjunktionen ereignete. Als Beispiel wird hier häufig auf die Lebensgeschichte des Jesus von Nazareth hingewiesen: den Stern von Bethlehem deutete der deutsche Astronom Johannes Kepler, als eine Jupiter-Saturn-Konjunktion. Am Tag der Kreuzigung Jesu, ereignete sich wahrscheinlich eine Sonnenfinsternis:

Und es war schon um die sechste Stunde; und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, weil die Sonne aufhörte [zu scheinen]; der Vorhang des Tempels aber riss mitten entzwei.

– Lukas 23:44-45

Sterne und Planeten am Nachthimmel waren Öffnungen zum Lichthimmel – Fenster ins Jenseits.

Die Tage der Woche nun, entsprechen je einem Planeten, daher auch ihre Namen, die, verglichen mit dem Englischen oder Französischen, durchaus  Assoziation zulassen: Sonntag ist der Sonne zugeordnet, Montag dem Mond, der Dienstag, auf französisch „Mardi“ dem Mars zugeordnet. Der Mittwoch, französisch „Mercredi“, dem Merkur. Donnerstag, französisch „Jeudi“, entspricht Jupiter. Diesen Planeten nannte man in alt-germanischer Zeit „Donar“ – nach dem Donnergott, also entsprechend dem Blitze werfenden Zeus der Griechen, der identisch ist mit dem Jupiter der Römer. Freitag heißt auf französisch „Vendredi“ und ist der Venus zugeordnet, der römischen Göttin der Liebe, was auch zutrifft auf das Hauptattribut der germanischen Liebesgötter Freya und Frey („Freytag“). Samstag schließlich heißt auf englisch „Saturday“ und ist dem Saturn zugeordnet.Anhand dieser Entsprechungen, versuchte man in der Vergangenheit nun, den drei heiligen Tagen der abrahamitischen Religionen – Islam, Judentum und Christentum – einen „planetarischen Lenker“ beizugesellen. Freitag ist der heilige Tag der Muslime und manche sagen, der runde Halbmond auf den Minaretten, sei angeblich die Venus.

Man muss dabei wissen, dass die Venus von der Erde aus, niemals als voller Kreis beobachtet werden kann, sondern immer nur als Sichel. Doch diese Sichel ist, anders als die des Mondes, fast vollständig geschlossen – eben so, wie das Halbmond-Symbol auf der Minarett.

Heiliger Tag der Juden ist der Samstag, also soll ihr Lenker der Saturn sein. Sonntag als heiliger Tag der Christen, soll entsprechend von der Sonne gelenkt werden.
Sonne, Mond und Venus, sind ja die hellsten Himmelserscheinungen und schon zur Zeit der alten Sumerer, hatten sie eine wichtige religiöse Bedeutung.

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Aus Andreas Cellarius Harmonia Macrocosmica (Harmonie des Makrokosmos)

Ein anderer wichtiger Aspekt der Astrotheologie, ist der der Zeitalter. Der Sonnenaufgang zu Frühlingsanfang, genau im Osten, erfolgt immer in einem bestimmten Sternzeichen. In alter Zeit war der Frühlingsanfang gleichzeitig auch der Anfang des neuen Jahres – was zum Beispiel bei den persischen Völkern, wenn auch nicht staatlich festgelegt, auch heute noch als Nevroz-Fest begangen wird: das persische Neujahrsfest. Damit ist der Sonnenaufgang zu Frühlingsanfang sehr wichtig.
Wenn die Sonne am 22. März im Osten aufsteigt, durchläuft sie ein spezifisches Tierkreiszeichen. Dies wiederholt sich in einer Zeitspanne von ungefähr 2.160 Jahren. Da bewegt sich der Sonnenaufgang allmählich in das nächste der 12 Sternzeichen. Denn die Erdachse bewegt sich innerhalb 25.920 Jahren, einmal um sich selbst. Diesen Vorgang nennt man die Präzession. Da diese Selbstumkreisung der Erdachse, in 360° erfolgt, verschiebt sich entsprechend in 72 Jahren, dieser sogenannte Frühlingspunkt um 1° (25.920 / 360 = 72) – was zur Verschiebung der Position des Sonnenaufgangs führt.
Zur Zeit neigt sich der Frühlingspunkt in das Sternzeichen des Wassermanns. Daher die Rede vom aufdämmernden „Wassermann-Zeitalter“. Zu Zeiten Jesu, befand sich der Frühlingspunkt im Sternzeichen Fische – daher das geheime Fischsymbol der Christen.

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