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Dialog und Meditation

Wir sind oft in unseren Gedanken überall, doch es gelingt uns eher selten im Jetzt, im Hier, das zu überdenken, was gerade aktuell bewerkstelligt werden will.

Das heißt, dass wir uns erinnern an Vorgefallenes von gestern, letztem Monat oder aus den letzten Jahren, sinnieren darüber noch einmal nach, wiederholen in Gedanken gewisse Dialoge mit Menschen, die so vielleicht doch niemals stattfanden. Das, um unsere Vorstellungen, wie es besser hätte laufen können, noch einmal zu überdenken.

Was da als innerer Dialog in uns abläuft, hängt aber immer mit anderen Menschen zusammen, mit denen wir ja ebenso in unserem alltäglichen Leben über bestimmte Dinge sprechen.

Doch war das immer so?

Sprachen die Menschen der Vergangenheit, vielleicht fernen Vergangenheit, auch über Alltägliches, über eher Unbedeutendes?

Ist nicht das was man heute als »Smalltalk« bezeichnet, etwas noch sehr Junges, unter Umständen vielleicht gerade einmal 50 Jahre alt?

Nun, als die Menschen mehr und mehr involviert wurden in durch Maschinen vorgegebene Prozesse, was natürlich schon mit der Industriellen Revolution (Ende des 18. Jahrhunderts) begann, waren eben solche kurzen Gedankengänge, kurzen Entscheidungen, die tagtäglich das Leben von einem abverlangte relevant. Doch das hieraus entstandene »kurzatmige Denken« ist anscheinend für viele Menschen zur einzigen Geistestätigkeit verkümmert.

In alter Zeit übten die Menschen ihre Vorstellungen nicht in der selben Form, zumal sie ja ganz andere Lebensumstände prägten, bevor sie auch mit dem begannen, was wir das Denken nennen.

Austausch

In unserer modernen Kultur ähnelt der Innere Dialog sehr dem, was wir an Dialogen mit unseren Mitmenschen führen. Weniger aber geht es dabei um ein Erörtern zur Verbesserung des gegenwärtigen Lebens, als eher Rekapitulation darüber was geschah oder was man vielleicht befürchtet. Natürlich ist Austausch wichtig, da wir damit ja erfahren über die Befindlichkeiten unserer Mitmenschen, unserer Freunde und anderer, wo jemand zum Beispiel Hilfe benötigt oder uns aber selbst einer behilflich sein soll.

Oft aber werden Dinge immer wieder besprochen, einfach nur des Gesprächs willen. Da drängt den Menschen meist jedoch eine Opferhaltung, wo man sich an Ungerechtigkeiten erinnert oder um den eigenen Nachteil sorgt oder was einem das Leben eben nicht mehr bescheren könnte. Letztendlich ist das eine Fortsetzung dessen, was durch diese eher oberflächliche Art der Benutzung des Geistes, in den letzten Jahrhunderten vor sich ging, als Menschen Sprache nicht mehr zur Weitergabe von Wissen verwendeten, als dass sie fast ausschließlich zum Austausch von Informationen diente (Informationen sind Nachrichten oder Botschaften, die ein Sender an einen Empfänger übermittelt, doch letzterer diese Information alsbald wieder vergisst).

Es ist gar nicht viel Sprache notwendig, um Wertvolles zu teilen. Eher geht es in dieser körperlichen Existenz unserer Inkarnation darum, zu handeln – und zwar so, dass es den eigenen Vorstellungen entspricht und nicht etwa fremden Ideen, Vorschlägen, Befehlen oder Weltanschauungen, die uns suggeriert wurden, als einzig mögliche Wege zu einem guten, zu einem besseren Leben.

Daraus nämlich kann sich ein zweckmäßiges Handeln ergeben, womit man gemeinsam etwas Gutes erschafft, und nicht mehr Gegebenes immer von Neuem analysiert, bis es in Bedeutungslosigkeit zerrieben, dem Menschen der handeln muss, zwischen den Fingern verrinnt.

Es geht um Zusammenarbeit, die die Möglichkeit des Dialogs eben direkt in eine Energieform bringt, die Menschen hilft Herausforderungen zu meistern, mit dem Ziel einer Bereicherung.

Ruhig bewusst atmen

Wir sollten lernen diesen Wunsch zu rein oberflächlichem Dialog hinter uns zu lassen und gemeinsam auch mal schweigen zu können. Denn in solchen Pausen entsteht Raum für neue Ideen, für neue Inspirationen, die zu Fruchtbarem führen.

Meditation versucht stets solch leeren Raum der Empfängnis zu erschaffen. Und wenn wir über Meditation sprechen, so sprechen wir auch vom Atmen – etwas, dass die Menschen der Industrienationen scheinbar immer mehr verlernen. Es scheint nämlich, als würde diese kurzlebige Art der Benutzung unseres Geistes – wie wir sie zuvor darstellten – auch tatsächlich mit einem recht oberflächlichen Atem einhergehen, der oft unterbrochen oder angehalten wird, ohne dass es uns überhaupt auffällt. Wieso? Da wir uns eben stets in Gedanken mit solch Inneren Dialogen befassen, die immer wieder ein Innehalten oder aber ein Aufatmen auslösen, unterbricht das die Übung eines ruhigen, gleichmäßigen und vollen Atmens.

So bewusst wie wir uns jeden Augenblick unserer Atembewegung sind, entsprechend schaffen wir eine Auszeit, einen Leerlauf im Geiste, so dass sich darin neue Gedanken verdichten können. Und es sind die neuen Einfälle die wir in der heutigen Zeit überall und ständig brauchen, um unser Leben eigenständig und unabhängig führen zu können – in einer Gemeinschaft, die ein Bewusstsein für die Bedürfnisse seiner Mitmenschen zu erkennen vermag.

 

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