Das Prinzip der Polarität in der Hermetik

Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten.

– Kybalion

Alles ist ist zweipolig und zeigt sich als Prinzip und Gegenprinzip. Alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten. Gleich und Ungleich sind dasselbe und ihrer Natur nach identisch, nur verschieden im Grad.

Das heißt, dass Extreme einander berühren und alle Paradoxa miteinander in Einklang gebracht werden können. Es erklärt die alte Paradoxie, dass jede Wahrheit zur Hälfte falsch ist, nämlich jedes Ding zwei Seiten hat.
Zum Beispiel kann man mit einem Thermometer Wärme und Kälte messen, da sie Gegensätze sind – laut dem Prinzip der Polarität also eigentlich ein und dieselbe Sache, nämlich Temparatur, denn sie unterscheiden sich nur in ihrem Grad.

Versucht man aber an einem Thermometer festzustellen, wo „warm“ endet oder wo „kalt“ beginnt, kann man weder ein „absolut Warmes“ noch ein „absolutes Kalt“ finden, lediglich das Messinstrument ist begrenzt.
Das gilt für alle Pole, denn wie wir aus der riemannschen Geometrie wissen, berühren sich Pole in der Unendlichkeit, was man als Beweis heranziehen kann, dass Polarität nur in unserer Wahrnehmung und in unserem Denken stattfindet, was allerdings nötig ist, denn nur aus einer Zweiheit entsteht eine Vielheit und daraus wirkliche Kreation.

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