Das Gilgamesch-Epos berichtet von dem legendären Königshelden aus lang vergessener Urzeit, dem Gottmenschen Gilgamesch, der – zu zwei Dritteln ein Gott, zu einem Drittel Mensch – dennoch nicht die Unsterblichkeit der Götter besitzt, sondern – zutiefst erschüttert über den Tod seines Freundes, des Tiermenschen Enkidu – die erfolglose Suche nach dem ewigen Leben unter-nimmt, die ihn schließlich zu seinem vergöttlichten Urahn, den letzten Überlebenden der Großen Sintflut, Utnapishtim, hinführt. Das Motiv der Freundschaft mit Enkidu und die eingewobene Sintflutlegende stellen die beiden Hauptmotive der Dichtung dar. Die Urfassung des Epos wurde um 1200 v. Chr. in der späten mittelbabylonischen Zeit einer Endredaktion unterzogen.