Die Zahlen Sieben und ihre Vielfachen sind auch für das menschliche Leben von Bedeutung. Nicht aber nur aus esoterischer Sicht, denn auch in der deutschen Rechtsprechung markieren die Zahlen Sieben, 14 und 21 als Lebensjahre eines Menschen, die jeweiligen Abschlüsse einer Entwicklungperiode.
Als Zahl der Volljährigkeit war die 21 ab Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland das Maß für die Volljährigkeit und damit vollen Mündigkeit (seit 1975 in Deutschland mit 18 Jahren). Doch auch die Zahlen Sieben und 14 nehmen einen Platz ein im deutschen Gesetz: ab sieben Jahren darf ein Kind auf eigene Verantwortung etwas einkaufen. Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche sich entscheiden, ob sie einer und welcher Religion sie angehören wollen. In diesem Alter aber beginnt auch die Strafmündigkeit, für alle 14-jährigen die ihre Tat einsehen.
Diese Siebenjahresschritte stammen wohl aus dem Mittelalter, wo ein siebenjähriger Page sich einem Ritter anschließen konnte, der ihn mit 14 Jahren dann als Knappe, etwa auf Tournieren und auch im Kampf begleitete. Mit 21 Jahren aber konnte ein junger Mann zum Ritter geschlagen werden.
Schauen wir nach Fernost, so finden wir in der traditionellen chinesischen Medizin ebenfalls die Zahl Sieben. Auch dort hängt sie zusammen mit den Lebenszyklen eines Menschen, insbesondere aber der Frauen. Alle sieben Jahre beginnt ein neuer, speziell weiblichen Zyklus (männlicher Zyklus alle acht Jahre): Mit sieben Jahren sind die Nieren am kräftigsten und das Gebiss ist voll entwickelt. Mit 14 Jahren setzt die Geschlechtsreife ein und die Menstruation beginnt. Die ersten Weisheitszähne fangen an mit 21 Jahren zu wachsen und es ist (war) das Alter wo es vermehrt zu Empfängnis kommt. Den Höhepunkt dieser Entwicklung erreicht eine junge Frau mit 28 Jahren (beim Mann entsprechend acht, 16, 24, 32 Jahre).
Wegen ihres universalen Charakters, der anscheinend insbesondere mit periodischen Zeitabläufen zu tun hat, begegnet einem die Siebenzahl auch in vielen Märchen oder Gedichten:
- Schneewittchen und die sieben Zwerge,
- Sieben auf einen Streich,
- Max und Moritz erledigen sieben Streiche,
Ein Gedicht von Samuel Marschak erzählt:
Zur Gepäckabnahme
brachte eine Dame:
Ein Bild, einen Koffer,
ein Korb und ein Sofa,
ein Tasche kariert und bunt,
eine Schachtel lackiert und rund
und einen ganz, ganz kleinen Hund.
Bei den alten Chaldäern ordnete man den sieben Wochentagen, sieben klassische Himmelskörper zu (Mond – Montag, Mars – Dienstag, Merkur – Mittwoch, Jupiter – Donnerstag, Venus – Freitag, Saturn – Samstag, Sonne – Sonntag).
Die Hebräer kennen sieben sogenannte Doppelbuchstaben Beth, Gimmel, Daleth, Kaph, Peh, Resh und Taw, die unter den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets doppelt ausgesprochen werden: weich oder hart.
Aus den heiligen Schriften des Westens (Bibel, Koran) erfahren wir oft von der Zahl Sieben. So etwa von sieben Himmeln:
Allah ist’s, der die sieben Himmel erhöht hat ohne Säulen, die ihr seht, alsdann setzte Er sich auf den Thron und zwang zum Frohndienst Sonne und Mond.
– Sure 13:2