Surya - ewigeweisheit.de

Surya: Sonnengott der Veden

Surya repräsentiert als Gottwesenheit die Sonne, mit all ihrem Licht und ihrer Wärme. Die Swastika, das Sonnenrad, ist Suryas Symbol. Es steht für Gesundheit, langes Leben, doch vor allem Erleuchtung. Mit Suryas Erscheinen tritt immer Erfolg ein und alle Feinde werden vernichtet.

Die heilige Schrift des Rig Veda beschreibt Surya als Auge des Himmels (man vergleiche mit dem Auge des Re der alt-ägyptischen Tradition, wie auch dem Auge des Ahura Mazda der Zoroastrier). Suryas goldenes Gesicht umwehen manchmal goldene Haare. In goldener Rüstung gekleidet, hält er in seinen goldenen Händen die Zügel seines Sonnenwagens (manchmal auch sein Wagenlenker Aruna), den sieben Rosse über den Himmel ziehen. Sie entsprechen den sieben Farben des sichtbaren Lichts, wo jede einem Wochentag entspricht.

Surya zu verehren aber meint nicht die physische Sonne allein, sondern vielmehr noch ein solares Prinzip, das in Form des täglichen Lichts wiederkehrt. Nicht nur vertreibt das Licht Suryas die Finsternis der Nacht, sondern auch alle Schatten die den Geist verdunkeln und damit alles Böse das die Wahrheit trübt.

Suryas Zeichen

Ist auf der Erde das Feuer repräsentiert durch den Gott Agni, entspricht er am Himmel Surya, der Sonne. Agni und Surya sind Geschwister. Surya ist Sohn von Dyaus (Himmel) und Prithivi (Erde). Und es ist ja auch dieser Name Dyaus, der den Ursprung des griechischen Gottesnamen »Zeus« bildet, aus dem ja auch die lateinische Bezeichnung für Gott entstand: »Deus«. Doch meint das nicht, dass man einst die Sonne für Gott hielt, sondern sie als seine Repräsentantin in der physischen Welt verehrte.

Immer ist die Sonne nämlich erkannt worden als kosmisches Wesen, deren Licht und Wärme in ihrer Anwesenheit irdisches Leben ermöglicht., wie ebenso auch in ihrer Abwesenheit alles wieder vergehen und sterben lässt. Die vier Jahreszeiten des Solaren weisen darauf hin. Darum auch trägt Surya in seinen Händen vier Symbole:

  • einen Lotus,
  • eine Keule,
  • eine Muschel und
  • ein Rad.

Sie sind universale Sinnbilder der solaren Phasen des Tages und der Jahreszeiten (in der Alchemie den vier Elementen entsprechend, wie auch in Korrespondenz mit den vier Farben des Tarot).

Als golden leuchtende Götter des Lichts bilden die sogenannten »Adityas« eine Gruppe zwölf vedischen Gottheiten, die für ethische und soziale Begriffe stehen. Daher wohl auch ihre Erwähnung im Rig Veda als hell und rein wie Wasserströme beschrieben, als Metaphern für eine Freiheit von aller Arglist und Falschheit, ganz tadellos und vollkommen. In ihrer Zwölfheit bilden die Adityas universale Bewusstseinszustände des Menschen, die die 12 Monate des Jahres ihrem Wesen nach kennzeichnen.

Surya-Mantra

An jedem Tag lässt sich zur Morgendämmerung, zur Mittagszeit und zur Abenddämmerung, dem Sonnengott Surya zu Ehren, 3, 9 oder 18 Mal ein Mantra singen – das sogenannte »Gayatri«:

Om, wir meditieren über den Glanz des verehrungswürdigen Göttlichen, den Urgrund der drei Welten: Erde, Luftraum und himmlische Regionen. Möge das Höchste Göttliche uns erleuchten, auf dass wir die höchste Wahrheit erkennen.

In Indien aber pflegen viele Menschen auch die Sitte, sich morgens mit gefalteten Händen vor der Sonne grüßend zu verbeugen. Jedem Yogi dürfte da längst eine der wichtigsten Yoga-Übungen in den Sinn gekommen sein: Der Sonnengruß des »Surya Namaskar«, aus dem Hatha-Yoga-System. In den Yoga-Sutras lesen wir über Surya:

Durch meditative Versenkung (Samyama) über die Sonne (Surya), erlangt man Erkenntnis über das Wesen des Universums.

– Yoga-Sutras III:27

Über den Namen Suryas zu meditieren ist für manche Yogis damit eine Quelle der Kraft, die da, quasi als innere Sonne, aus ihnen strahlen visualisiert wird. Wer darum über Surya kontempliert, den soll sein göttliches Licht durchdringen, so dass er selbst zu einer leuchtenden Sonne wird, und als solche von anderen Menschen in seinem Strahlen wahrgenommen.

1 Kommentar
  1. Das Yoga-Sutra III.27 bezieht
    Das Yoga-Sutra III.27 bezieht sich auf den Mond. III.26 auf die Sonne… hier gibt es vermutlich einen Schreibfehler. Herzliche Grüße

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch interessant

Indoeuropäische Jahresfeste

Der Lauf von Sonne und Gestirnen, ihre Schnitt- und Konjuktionsachsen, waren schon den Menschen im Altertum bekannt, spätestens als die ersten Völker in der Region des sogenannten “Fruchtbaren Halbmonds” vor tausenden Jahren zu siedeln begannen.…
Weiterlesen