Was ist Zen-Meditation?

Zen ist Gedankenstille. Es ist ein Bewusstseinszustand, für den in Fernost gerne das Bild eines Sees verwendet wird, dessen stille Wasseroberfläche alles in der Umgebung reflektiert. Im Zustand des Zen kommen Denken und innerer Dialog zur Ruhe. Zen ist ein meditativer Zustand innerer Stille.

Die Tradition des Zen ist sehr alt. In ihren Weisheitslehren fließen zwei alte Traditionen zusammen: der chinesische Daoismus und der Mahayana-Buddhismus. Die Weisheit vom Dao (Weg) wurde bereits in der chinesischen Tang-Dynastie (618–907) gelehrt, insbesondere vom großen Meister Laotse, dem das Werk Daodejing (auch: Tao-Te-King) zugeschrieben wird. Von China ausgehend, verbreitete sich der Zen-Buddhismus, dann über Vietnam, Korea bis nach Japan.

Ursprünge des Zen

Zen ist die japanische Aussprache des chinesischen Schriftsymbols für “Chan”, dass seinerseits die chinesische Übersetzung des Sanskrit-Namens “Dhyana” ist, was soviel bedeutet wie “meditative Kontemplation”.

Gemäß traditioneller Überieferung, gilt als Begründer des Zen, der buddhistische Mönch Bodhidharma. In ihm sehen die Lehrer des Zen, den 28. Patriarchen in der Ahnenreihe des Buddha. Man weiß allerdings nicht, ob es ihn als Person jemals gab, denn es existieren praktisch keine historischen Belege über seine Herkunft oder sein Leben. Der chinesische Mönch Daoxuan aber, verfasste um 630 n. Chr. eine Biografie über den sagenhaften Boddhidharma.

Manche Legenden sagen, Bodhidharma hätte durch seine Meditationspraxis ein Alter von 150 Jahren erlangt. Er soll aus Persien nach Indien gekommen sein und begann dort seine Lehrtätigkeit. Schließlich verbreiteten sich seine Lehren in ganz Fernost. Bodhidharma wird häufig auch im Zusammenhang mit den fabelhaften Shaolin-Mönchen erwähnt, die im alten China, neben besonderen Meditationspraktiken, die Kampfkünste (zum Beispiel Kung-Fu) zu höchster Form entwickelten.

Bodhidharma – ewigeweisheit.de

Der Patriarch Bodhidharma (wahrscheinlich 440-530): der Legende nach stammte er aus Zentralasien. Er gilt heute als Urvater der buddhistischen Zen-Tradition.

Was im Zen wichtig ist

Im Zen wird die Kontrolle des Selbst betont, die ein Mensch durch Meditation erreichen kann. Ziel ist es, durch Meditation Einblicke in die Natur des Buddhatums zu bekommen. Dabei wird auch die Bedeutung des alltäglichen Lebens besser verständlich. Auch anderen Menschen zuliebe, wird Zen praktiziert. Daher ist eines der zentralen Aspekte des Zen, die Ideale der erleuchteten Bodhisattvas zu erfüllen. Den sie gleichen aufgestiegenen Meistern, deren Bestreben es ist, nicht allein für sich Erleuchtung zu erlangen, sondern zuvor allen anderen Wesenheiten dabei zu helfen, sich aus dem Zyklus irdischen Leids zu befreien.

Das sogenannte Diamand-Sutra spricht von sechs Idealen:

  • Dana – Großzügigkeit,
  • Sila – Tugendhaftigkeit, Moral und rechte Führung,
  • Ksanti – Geduld, Toleranz und Langmut,
  • Virya – Kraft, Gewissenhaftigkeit und rechtes Bestreben,
  • Dhyana – Meditation und geistige Stille, und
  • Prajna – Weisheit und Einsicht.

Alleiniges Wissen von den Inhalten der heiligen Schriften, ist im Zen-Buddhismus eher zweitrangig. Dennoch sollen im Folgenden die wichtigsten Wissensaspekte des Zen dargestellt werden.

Im Zen gibt es vier Polaritäten: das Absolut-Relative, die Buddha-Natur, plötzliche und allmähliche Erleuchtung, sowie die esoterische und die exoterische Übertragung des Erleuchtungswissens.

Das Absolut-Relative

Form und Leere betrachten bestimmte Zen-Lehren (zum Beispiel “Madhyamaka”) als nicht-dual, das heißt, sie sind eins:

Form ist Leere und Leere ist Form.

– Aus dem Sutra der höchsten Weisheit

Damit wird aber gleichzeitig verneint, dass Samsara und Nirvana nicht von einander verschieden sind. Samsara bezeichnet den fortwährenden Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt. Nirvana aber steht für das Verlassen des leidvollen Zyklus des Samsara. Wenn Samsara und Nirvana aber nicht das Selbe sind, wie stehen sie dann zueinander in Verbindung?

Dafür steht ein Mantra, mit dem das sogenannte “Sutra der höchsten Weisheit” (auch: “Herzsutra”) schließt:

gate gate paragate parasamgate bodhi svaha
Übersetzung: Gegangen, gegangen, hinübergegangen, ganz hinübergegangen, oh welch ein Erwachen, vollkommener Segen!

 

Das bedeutet, dass das Streben des Erleuchteten im Samsara letztendlichübergeht ins Nirvana. Damit sind beide Konzepte nicht voneinander getrennt, sind Nicht-Dual und nur verschieden im Grad. Sobald sich eine neue Seele in die Welt des Samsara inkarniert, ist sie bereits im Begriff diese Welt wieder zu verlassen. Alles was körperliche Form annimmt, verliert irgendwann seine Form und entschwindet wieder in die Leere. Aus der Lebensspanne eines Menschen betrachtet, bewegt sich, wer geboren wird, bereits wieder aus seinem Körper heraus, denn dieser altert und stirbt irgendwann. Die ewige Seele aber lebt fort.

Buddha-Natur und Leerheit

Alle fühlenden Wesen, Pflanzen, Tiere und Menschen besitzen Buddha-Natur. Aus ihr entwickelt sich das Erwachen in die Realität des Seins. Jeder Mensch, nicht allein Mönche, tragen dieses spirituelle Potential in sich. Wem das bewusst wird und wer die Verunreinigungen in Fühlen und Denken beseitigt hat, wird sich dieser absoluten Realität bewusst. So einer transformiert seine Existenz in den Buddha-Körper – den Dharmakaya. Er ist die vollkommen reale Erscheinung, worin man einen Buddha erkennt – aufgeladen mit der spirituellen Kraft aller weltlichen Erscheinungen.

Sowohl im Buddhsimus, wie auch im Daoismus heißt es, dass die Welt der Erscheinungen, auf einer transzendentalen Realität beruht. Das bedeutet, dass das Transzendentale auf der Vorstellung basiert, dass man Erkenntnisse nicht allein durch empirische Beweise erlangen kann, sondern es Erkenntnisse gibt, deren Gültigkeit überhaupt nicht erst bewiesen werden muss! Vielmehr geht es um ein direktes Erfahren von Wahrheiten, was etwa in einer Initiation, als absolute “Gewissheit” wahr-genommen wird.

Diese transzendentale Realität bezeichnet man im Buddhismus als Shunyata: alles ist leer und nicht von Dauer, wobei sich dennoch alles gegenseitig bedingt. Im Daoismus nennt man diese Realität, der eigentlichen Leerheit aller Dinge, “Wu” – die Nichtheit. Unsere Wahrnehmung jedoch empfindet die Welt als Raum, der konkrete Objekte enthält, die einen Namen tragen. Doch je näher man sich diese Dinge in der Welt anschaut, desto mehr erkennt man ihre eigentliche Leerheit.

Das belegt auch die moderne Quantenphysik: der alte Philosoph Demokrit glaubte an ein unteilbares Teilchen, dem er den Namen “Atom” gab (griech.: atomos, “das Unteilbare”). Anfang des 20. Jhd. aber wusste man, dass sich ein Atom aus Elektronen und Atomkern zusammengesetzt. Atomkern und Atomhülle aber trennt ein verhältnismäßig riesiger leerer Raum. Atomkern und -hülle stehen zueinander Verhältnis, wie ein Stecknadelkopf zu einer Kugel von 100 Metern Durchmesser! Dazwischen ist nur Leere. Das heißt, die sogenannte, von den Elektronen gebildete Atomhülle (Orbital) trennt ein Vakuum vom Atomkern, ist ein Nichts. Auch die Elementarteilchen des Atomkerns, das sind Protonen und Neutronen, auch sie bestehen, wie man heute weiß, wiederum aus noch viel kleineren Einheiten (Quarks). Letztendlich sind sich immer mehr Wissenschaftler darüber einig, dass selbst auf dieser subatomaren Ebene, erneut unzählige Untereinheiten aufgerollt sind (String-Theorie). Doch was befindet sich zwischen diesen Einheiten? Auch wieder Leere?

Im buddhistischen Sutra der höchsten Weisheit lesen wir:

Oh, Sariputra: die Formen unterscheiden sich nicht von der Leere,
und die Leere unterscheidet sich nicht von der Form.
Form ist Leere und Leere ist Form;
Das Selbe gilt für die Gefühle, Wahrnehmungen, den Willen und das Bewusstsein.

Alles was wir wahrnehmen ist das Resultat der soegannten Skandhas: der Sinnesempfindungen des Körpers, der Gefühle, der Wahrnehmungen, der Geistformen unseres Denkens und des Bewusstseins. Die wahrgenommenen Dinge sind aber bloße Vorstellungen und niemals das Ding an sich. Darum kann man sagen: eigentlich ist alles leer. Nur lässt sich das intellektuell nicht vorstellen, sondern muss, so die Zen-Meister, in der tiefer Meditation be-griffen werden.

Plötzliche und allmähliche Erleuchtung

Im Buddhismus bezeichnet man einen Erkenntnisvorgang als Bodhi, was häugig auch als “Erwachen” oder eben als “Erleuchtung” bezeichnet wird. Dieser Vorgang erfolgt auf dem vom Buddha gelehrten Erlösungs­weg. Einer der Bodhi aus eigener Kraft entwickelt hat, den nennt man einen Buddha – jemanden, der Reinheit und Vollkommenheit seines Geistes erreicht hat, der unendliches Mitgefühl und vollkommene Heiterkeit besitzt.

Dieser Bodhi-Zustand soll laut verschiedener Lehrmeinungen entweder spontan oder allmäglich eintreten. Doch hier bewegen sich die Gelehrten des Zen auf einem Scheideweg. Denn dem Erlebnis plötzlichen Erwachens steht, die allmähliche Erlangung der Erleuchtung gegenüber. Plötzliche Erleuchtung, sagen manche, ist ohne spirituellen Meister unmöglich. Zum Zustand der Erleuchtung, wie sie etwa der achtgliedrige Pfad des indischen Yoga beschreibt, kann einen Schüler nur ein Eingeweihter führen.

Wer unbedingt darauf aus ist Erleuchtung zu erlangen, der erreicht laut mancher Zen-Meister genau das Gegenteil. Denn für sie ist der Wunsch ein Erleuchteter zu werden, ganz und gar absurd. Schließlich bedeutet Erleuchtung einen Akt selbstlosen Aufgehens in dem, was wir oben als die Buddha-Natur bezeichneten: jenem erhabenen Ziel der Bodhisattvas.

Ausschnitt eines Gemäldes aus dem 9. Jhd. in der Höhle von Bezeklik, nahe Turfan (China) – ewigeweisheit.de

Der Meister (links, möglicherweise eine andere Darstellung des Bodhidharma) unterrichtet seinen Schüler (rechts). Ausschnitt eines Gemäldes aus dem 9. Jhd. in der Höhle von Bezeklik, nahe Turfan (China).

Esoterische und exoterische Übertragung

Es gibt im Zen die Vorstellung einer Übertragung von Geist zu Geist. Dies nennt man die “esoterische Übertragung” der Tradition, wo ein Schüler von einem Meister, durch dessen Anwesenheit, sozusagen von Angesicht zu Angesicht erleuchtet wird. Es ist etwa zu vergleichen mit einer Kerze, die eine andere Kerze entzünden kann und damit quasi “erleuchtet”. Die Lehren von einem Meister zu empfangen, sind wesentlicher Bestandteil der Zen-Tradition. Ein Meister hat die Barrieren des Unwissens durchbrochen und kann durch seine Ausstrahlung, seine Mimik und seine Redeart, in der Gegenwart des Schülers weit mehr erreichen, als würde dieser nur alleine lernen. Mit anderen Worten: Ein Zen-Meister vermag in seinem Schüler erstaunliche Visionen zu entfachen. Es geht im Zen weniger um intellektuelles Verstehen, als vielmehr um ein direktes Erfahren der esoterischen Lehren des Buddhismus.

Für eine exoterische Übertragung bedarf es eines direkten Zugangs zu den Zen-Lehren. Gerne wird hierfür das Bild einer leuchtenden Lampe verwendet, die ein Zen-Schüler plötzlich “entdeckt”. Ein Zen-Schüler kann sich durch persönliche Studien, auch selbst in einen Zustand inneren Gewahrseins bringen und dabei durchaus erleuchtende Erweckungsmomente erleben. Es geht also um beides: in der esoterischen Übertragung der Lehre spielt der richtige Meister eine Rolle, in der exoterischen Übertragung, wird durch die Kontemplation, einer von Außen kommenden Inspiration, der Zen-Schüler zur Erleuchtung gebracht.

Zazen: Meditative Praxis im Zen

Im Zentrum der Zen-Tradition steht die Praxis der Meditation – genannt Zazen (das “z” wird als stimmhaftes “s” ausgesprochen, wie etwa bei “sitzen”). Ziel des Zazen ist ruhig sitzen zu lernen und dabei alle beurteilenden und wertenden Gedanken auszublenden. Alle Vorstellungen, inneren Bilder und Gedanken gehen vor dem inneren Auge vorrüber, ohne daran zu haften, ohne den Wunsch an ihnen festzuhalten.

Sitzhaltung

Die Sitzhaltung im Zazen erfolgt aufrecht, mit entspannter Wirbelsäule und mit verschränkten Beinen und Händen. Eine Hand hält den Daumen der anderen, während die andere, die Daumen-haltende Hand unten umschließt und dabei im Schoß liegt. Alternativ können beide Hände auch das sogenannte Dhyana-Mudra einnehmen (siehe Handhaltung Abb. unten). In dieser Sitzhaltung atmet der Übende aus dem Unterbauch (japanisch: Hara). Seine Augen sind halb-geöffnet, damit er weder durch äußere Eindrücke gestört wird, noch sich zu sehr von den Vorgängen im Außen entfernt.

Für die Beinhaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten: vom Lotus- über den Halb-Lotus-Sitz, bis zum Kniesitz oder dem im Westen so genannten “Schneidersitz”. Letzte Sitzhaltung ist für Anfänger im Zazen besonders geeignet. Auch im Stuhl zu sitzen ist durchaus möglich, am besten auf einem geeigneten Kissen. Jedoch lehnt sich der Meditierende nicht an, sondern setzt sich halb auf die Stuhlkante.

Man kann sich entspannt setzen, egal ob auf den Boden oder auf einen Stuhl. Doch es sollte nicht zu bequem sein, da sonst die “Gefahr” besteht einzuschlafen.

Daisetz Teitaro Suzuki – ewigeweisheit.de

Das Dhyana-Mudra: eine Form der Handhaltung in der Zazen-Meditation.

Beobachten von Atem und Denken

Um den Gedankenfluss zu kontrollieren schaut man auf die Bewegung des Atems, während man die Atemzüge zählt. Dabei konzentriert man seine innere Aufmerksamkeit auf das Energiezentrum zwischen Nabel und Schamhügel – was die Japaner “Hara” nennen.

In diesem bewussten Atmen, betrachtet der Meditierende seinen Gedankenstrom, ohne an einzelnen Gedanken festzuhalten oder sie zu bewerten. Wie Wolken erheben sie sich vor ihm und schweben an ihm vorrüber. Doch diese Übung ist leichter beschrieben, als tatsächlich praktiziert. Es ist nicht immer einfach die Kette von Gedanken und inneren Bildern, einfach loszulassen. Am besten man lenkt den Gedankenstrom auf tatsächlich belanglose Gedanken, wie etwa über das Wetter oder darüber was man aß. Auch nach den Geräuschen des Atems zu lauschen hilft.

Wenn im Zazen grundsätzlich angeraten ist, in Stille zu meditieren, lässt es sich nicht immer vermeiden, dass externe Geräusche zu einem durchdringen. Solche Geräusche können vom Wind rauschender Blätter stammen oder ein entfernter Straßenlärm sein. Auf solche Hintergrundgeräusche, kann man sich während der Atemübung sehr gut konzentrieren.

So kehrt allmählich innere Stille und Gedankenleere ein. Doch diese Stille besitzt ihre eigene Konsistenz, die dann in einem weiteren Schritt, durch heilige Verse gefüllt werden kann. Solche Mantras kann man in die Meditationsstimmung denkend, sprechend oder sogar singend einfließen lassen.

Heiliges Reden und heiliges Schweigen gehören beide zum Tun des Erwachten.

– Ausspruch eines Zen-Meisters

Wer nach langem und geduldigem Üben, auf dieser Stufe der Meditation angelangt ist, bewegt sich in einen Bewusstseinsbereich, den man als Satori bezeichnet. Es ist ein Zustand der vom Übenden, gewiss als Lohn für eine ausreichende Meditationspraxis “empfangen” wird.

Das japanische Wort Satori steht für die Erkenntnis vom universellen Wesen des Daseins. Letztendlich kann man den Satori-Zustand nicht beschreiben, sondern nur persönlich erfahren. Wer diese Erfahrung jedoch macht, kennt für immer den Unterschied zwischen Denken (oder dem ununterbrochenen inneren Dialog) und vollkommener Gedankenstille.

Als man den japanischen Zen-Meister Daisetsu Teitaro Suzuki einst fragte, was Satori sei, antwortete er:

Ws ist wie die gewöhnliche Erfahrung des Alltags – nur zwei Fingerbreit über dem Boden schwebend.

Nutzen des Zazen

Wer Zazen praktiziert, kommt sich selbst allmählich näher und erwacht aus dem schlafähnlichen Zustand ununterbrochenen Denkens. Wie gesagt, bedarf es zum Üben nicht viel: eine bequeme Sitzmöglichkeit, vielleicht durch ein Kissen unterstützt und eine individuell, als bequem empfundene Sitzhaltung reichen aus. Als Meditierender nimmt man dann die Gegenwart des Atems war. Durch die Praxis des Zazen, kamen die Heiligen in Fernost zur Erleuchtung – auch der Gautama Buddha.

Zazen bedeutet aber nicht nur eine bestimmte Form der Meditation, sondern ist eine Lebenshaltung, die den Praktizierenden nach und nach, sich und die Welt, bewusster wahrnehmen lässt. Es ist eine Kraftquelle, aus der man für alle täglichen Aktivitäten schöpfen kann. Ganz gleich ob man sitzt, geht, arbeitet, denkt oder redet: Zazen hilft, all das, unvermindert, in vollkommener Ruhe zu tun.

Doch Zazen will geübt sein – im stillen Raum zuhause, zusammen mit anderen im Tempel oder bei einem gemütlichen Spaziergang. Es kommt darauf an, die Bewusstheit zunächst auf den Atem, dann auf den Körper und schließlich auf die Eindrücke im Außen zu richten – völlig klar und ohne Wertung.

Wer die Rufe seines Ego und die sprudelnden Gedankenreize des Unterbewusstseins, durch Zazen zum Schweigen bringt, der wird immer mehr mit der universalen Kraft des Kosmos verschmelzen.

 

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