
Die Heldenmythen von einst folgen immer diesem Schema, dass Joseph Campbell ganz wunderbar in mehrere Stufen gliedert. Aus den Inhalten seines »Heros in Tausend Gestalten«, ergeben sich tatsächlich eine ganz Fülle praktischer Anwendungsmöglichkeiten, die sowohl in der Erzähl- oder Filmkunst, doch ebenso etwa in der therapeutischen Praxis zum Einsatz gebracht werden können.
Die folgenden siebzehn Schlüssel (5, 6, 6) lassen sich, wie oben bereits angedeutet, in drei Phasen gliedern (wobei die hier folgend aufgelisteten Schlüssel jeweils alle verlinkt sind mit noch ausführlicheren Erläuterungen).
Trennung und Aufbruch
Im ersten Abschnitt der Reise verlässt der Held seine gewohnte Welt. Und jeder Aufbruch geht einher mit einer Trennung. Ein kleines Kind trennt sich zum ersten Mal, wenn es sich dem Gebot der Mutter widersetzt oder eben dann ein junger Mensch, wenn er sein Elternhaus verlässt.
Immer aber begibt sich einer vom Vertrauten in eine neue Welt und damit ins Ungewisse. Hierbei bewegt er sich durch die folgenden fünf Stationen seiner Reise:
- Der Ruf ins Abenteuer,
- dem er sich dann aber verweigert,
- bis ihm Übernatürliches hilft
- die ersten Schwelle seiner Reise zu überwinden.
- Dann aber landet er im Bauch des Walfischs.
Einweihung
Der Zweite Abschnitt seiner Reise bildet die wesentliche Phase, wo der Held seine Einweihung in die Geheimnisse des Lebens, des Sterbens und der Wiedergeburt erlebt.
In verschiedenen Tests und Ritualen wird er da auf seine wahre Heldenrolle vorbereitet. Von Kühnheit und Kampfesmut durchdrungen, kommt sein eigentlicher, wahrer Charakter zum Ausdruck, wobei er jedoch den wichtigen Grund für sein irdisches Daseins erkennt:
- Auf dem Weg der Prüfungen
- begegnet er schließlich der Göttin.
- Dann wird er versucht
- bevor er sich mit dem Vater versöhnt.
- Somit erreicht er seine Vergöttlichung, die Apotheose,
- seine endgültige Segnung.
Rückkehr
Nun ist aus dem Reisenden ein wahrer Held geworden. Jeder der ihm begegnet erkennt ihn auch sofort als solchen. Doch auch in diesen Begegnungen wird der Held noch einmal herausgefordert. Bevor er in die gewohnte Welt zurückkehren kann, muss er erst unter Beweis stellen, dass er sich seine Einweihung auch verdient hat. Erneut wird er da in seiner Rolle auf die Probe gestellt, was ihm vielleicht auch wieder neuen Kummer bringt.
So aber steht er bereits am Anfang seiner eigentlichen Freiheit, erneut eine Heldenreise anzutreten, die ihn wiederum zu den Schüsseln einer noch höhere Ebene der Vervollkommnung führen wird: